Frauen Tag – PCK sammelt Mittel im Kampf gegen die Ausgrenzung von Frauen

Im vergangenen Jahr bezog sich die Kampagne auf die Unterstützung von Frauen, die Flüchtlinge aus der Ukraine sind. Ziel der diesjährigen Sammlung ist es, der sozialen Ausgrenzung von Frauen entgegenzuwirken und ihnen langfristige und umfassende Unterstützung zu bieten.

Von sozialer Ausgrenzung bedrohte Personen sind solche, deren grundlegende Bedürfnisse für das Überleben nicht gedeckt sind. Sie haben auch keinen gleichen Zugang zu Möglichkeiten und Dienstleistungen, die es ihnen ermöglichen würden, ein würdevolles und glückliches Leben zu führen. Laut Angaben des GUS betrug die Reichweite der Ausgrenzung in Polen im Jahr 2021 über 40 %. Frauen gehören zu der Gruppe von Personen, die aufgrund häufiger Erfahrungen mit sozialen Problemen wie: Langzeitarbeitslosigkeit, Schwierigkeiten beim Einstieg und der Rückkehr in den Arbeitsmarkt, Armut, häuslicher Gewalt oder Lohndiskriminierung von Ausgrenzung bedroht sind.

Die diesjährige Kampagne des Polnischen Roten Kreuzes „Tag für Frauen“ zeigt, mit welchen Problemen polnische Frauen konfrontiert sind und wie das Rote Kreuz versucht, ihre Lebensqualität zu verbessern. Das Rote Kreuz unterstützt Frauen in verschiedenen Lebensphasen und reagiert auf ihre Bedürfnisse durch Programme, die sich an Mädchen und Frauen richten, die von menstrueller Armut bedroht sind; Frauen, die aufgrund wirtschaftlicher Armut versuchen, über die Runden zu kommen und alle Bedürfnisse ihrer Familien zu erfüllen. Das Rote Kreuz hilft auch Seniorinnen, die aufgrund ihres Alters einsam sind und nicht aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.

1 von 6 Mädchen verlässt die Schule aufgrund fehlender Hygieneartikel während der Menstruation.

Menstruationsarmut betrifft Frauen weltweit. Selbst in den am weitesten entwickelten Agglomerationen kommt es vor, dass Schülerinnen nicht am Unterricht teilnehmen können, weil sie keinen Zugang zu Hygieneartikeln haben. Dieses Problem wird meist ignoriert und die Gesellschaft sieht es als Ausrede für Schulabwesenheiten. Wenn es an Binden oder Tampons fehlt, verwenden junge Mädchen Toilettenpapier oder Stoffreste. Das hat erhebliche Auswirkungen auf ihren Komfort und ihr Selbstwertgefühl. Durch die Abwesenheit von der Schule verlieren Teenager den Kontakt zu Freunden und die Möglichkeit, an Aktivitäten teilzunehmen, die für den Aufbau ihres Selbstvertrauens wichtig sind, was wiederum ein äußerst wichtiger Bestandteil des Erwachsenwerdens ist. In Polen betrifft dieses Problem 1 von 6 Mädchen.

Seit 2020 unterstützt das Polnische Rote Kreuz Mädchen und Frauen, die von menstrueller Armut bedroht sind, indem es Binden und Tampons unter anderem an: Schulen, Häuser für alleinstehende Mütter, Gemeindezentren, Krankenhäuser, Hilfezentren verteilt. Im Jahr 2021 trat das Rote Kreuz der Periodenkoalition bei, durch die mehr als 32.300 Mädchen und Frauen geholfen wurden, wobei über 618.600 Binden und Tampons im Gesamtwert von 101.300 PLN verteilt wurden.

1/5 polnischer Familien sind Mütter, die Kinder allein erziehen.

Wie das Hauptstatistikamt berichtet, lebten im Jahr 2022 4,6 Millionen Polen in Armut. Eine der am stärksten von Ausgrenzung bedrohten Gruppen sind Familien, in denen nur ein Elternteil vorhanden ist. Fast 20 % der polnischen Familien sind Mütter, die Kinder allein erziehen.

Frauen können auf die Hilfe des Polnischen Roten Kreuzes in Form von Lebensmittelpaketen, Weihnachtspaketen für Kinder (im Jahr 2021 gab das Rote Kreuz über 437.500 Pakete aus) und Schulanfangsgeschenken (allein im letzten Jahr stellte das Rote Kreuz 87.000 Schulanfangsgeschenke zur Verfügung) zählen. Sie können die Betreuung, die das Rote Kreuz bietet, in Anspruch nehmen und ihre Kinder in Gemeindezentren anmelden, in denen nicht nur ihre Kinder Zeit mit Gleichaltrigen verbringen, sondern auch an kreativen Aktivitäten teilnehmen. Das Rote Kreuz betreibt 72 Gemeindezentren in ganz Polen, die von 2160 Kindern besucht werden. Auf diese Weise können Frauen berufstätig sein und sich keine Sorgen machen, wie sie ihren Kindern Betreuung bieten, während sie noch arbeiten.

50 % der polnischen Senioren nehmen nicht am gesellschaftlichen Leben teil.

In Polen wird seit mehreren Jahren der Prozess der demografischen Strukturveränderung beobachtet. Laut den Daten des Hauptstatistikamts machen Personen über 65 Jahre etwa 16 Prozent der Bevölkerung in Polen aus. Im Jahr 2050 wird dieser Anteil bereits 32,7 Prozent betragen. Senioren sind auch eine soziale Gruppe, die von Einsamkeit und Armut bedroht ist. Allein im Jahr 2021 betrug die Anzahl der extrem armen Senioren 312.000 Personen.

Das Polnische Rote Kreuz führt seit Jahren Maßnahmen zugunsten von Senioren durch, die ihnen die Fortsetzung der Arbeit in Form von Freiwilligenarbeit und die Führung eines aktiven Lebensstils ermöglichen. Das Rote Kreuz führt auch Kampagnen und Projekte durch, durch die es die Wahrnehmung von Senioren und dem Alter in der Gesellschaft, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, beeinflusst, wie zum Beispiel das Programm SeniorON. Im Jahr 2022 betrieb das Rote Kreuz im ganzen Land 17 Seniorenclubs, die von mehr als 500 Personen besucht wurden. Durch die Aktivitäten nehmen Senioren, vor allem Seniorinnen, aktiv an den Kursen teil, wo sie ihre Leidenschaften ausleben, neue Menschen kennenlernen und sich gebraucht fühlen.

Soziale Ausgrenzung hat viele Gesichter und kann Menschen jeden Alters betreffen. Der Tag für Frauen ist ein Tag, an dem das Polnische Rote Kreuz dazu aufruft, Frauen zu unterstützen. Gemeinsam können wir ihr Schicksal verändern und ihnen die Chance auf ein würdiges und glückliches Leben geben.